Mit einem Gottesdienst wurde die diesjährige Kreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Oldenburger Münsterland im St. Vinzenz Haus in Cloppenburg eröffnet. In seiner Predigt rief Pfarrer Johannes Rohlfing aus Friesoythe die Synodalen dazu auf, ihr Christsein authentisch in die Welt zu tragen und den Schwachen Gehör zu verschaffen. Oberkirchenrätin Gudrun Mawick vom Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg betonte in ihrem Grußwort, dass die christlichen Gemeinden dazu aufgerufen seien, ohne Angst ihren Glauben im Alltag zu vertreten. Gerade im Oldenburger Münsterland freue sie sich zu sehen, dass man dieses Anliegen hier mit innovativer Tatkraft verfolge.
Der Bericht von Kreispfarrerin Martina Wittkowski zeichnete dann die Entwicklungen der letzten Monate nach. Sie freue sich, so Wittkowski, dass am Reformationstag der neue Kreiskantor Matthew Glandorf in sein Amt eingeführt werden konnte. Dass die Kirchengemeinden im Oldenburger Münsterland nah bei den Menschen seien, zeige sich bei der Visitation des Kreisjugenddienstes. Obwohl derzeit nur 2,7 von fünf Stellen besetzt seien, sei das Visitationsteam beeindruckt gewesen von der geleisteten Arbeit und den Vorstellungen für die Zukunft. So stehe eine Vernetzung der Aktivitäten als auch ein Trainingsprogramm für interessierte Nachkonfirmanden/innen auf der Agenda des Kreisjugenddienstes.
Besonders würdigt die Kreispfarrerin die Arbeit der Regionalen Dienststelle, die trotz der Belastungen durch personelle Ressourcenknappheit hervorragende Arbeit leiste. Der Landessynodale Carsten Homann wies darauf hin, dass die Neubesetzung von Stellen immer ein Spagat zwischen knapperen Finanzmitteln und der Notwendigkeit neuer Stellen sein werde.
Belastend wirke sich die langfristige Vakanz von mehreren Pfarrstellen aus, die nur durch den herausragenden Einsatz der Gemeindekirchenräte und der Ehrenamtlichen in den Gemeinden aufgefangen werden könne, so Martina Wittkowski. Sie zollte diesem Engagement ihre höchste Anerkennung. Trotzdem müsse man aber zur Kenntnis nehmen, dass Ehrenamtliche hier auch an ihre Grenzen stoßen. Deshalb müssten notwendige Möglichkeiten einer veränderten Gestaltung von Gemeindeleben verstärkt in den Blick genommen werden wie zum Beispiel Interprofessionelle Teams. Im Rahmen der „Interprofessionellen Teams“ können nicht besetzte Pfarrstellen auch mit Diakoninnen und Diakonen, Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern oder auch Menschen aus anderen Berufen besetzt und in einer Kirchengemeinde tätig werden.
Kreispfarrerin Wittkowski rief die Synodalen dazu auf, diese Veränderungsprozesse als Chance auch für einen neuen Zusammenhalt zu sehen. Als ein Beispiel hierfür nannte sie die in Cloppenburg angedachte Gestaltung von Konfirmandenarbeit im regionalen Raum über eine Kirchengemeinde hinaus. Dass produktive Ideen den Kirchenkreis bereichern und Neues versucht werde, zeigten die Konficamps und das Tauffest in Dinklage. Abschließend zeichnete die Kreispfarrerin das Bild eines Kirchenkreises, der sich trotz aller Widrigkeiten auf den Weg gemacht habe, Gottes Wort lebendig in die Gesellschaft zu tragen.
Hierzu gehörte auch die Verabschiedung der Neukonzeption der Profilstelle „Junge Stimmen“ im Kirchenkreis. Die Stelleninhaberin soll mit ihrer musikalischen Arbeit Kinder und somit junge Familien erreichen, die dann als Multiplikatoren auch andere begeistern. Ansatzpunkte neben den Kirchengemeinden sind besonders die Kitas im Kirchenkreis.
Birte Rüder von der Regionalen Dienststelle stellte dann in einer umfangreichen und detaillierten Präsentation den ausgeglichenen Haushalt 2024 des Kirchenkreises vor. Die Synode verabschiedete ihn einstimmig mit einem Volumen von gut 700.000 Euro.
Die Kreissynode endete mit dem Segen der Kreispfarrerin und kommt am 26. April 2024 zum Thema Klimaschutz wieder zusammen.
Ein Beitrag von Carsten Homann.
Kirche-Oldenburg
Oldenburger Münsterland: Kreissynode tagte in Cloppenburg