Oldenburg (epd). Das Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg hat am Sonnabend eine Sonderausstellung über Mumien eröffnet. Unter der Überschrift «Mumien – Geheimnisse des Lebens» sind bis zum 5. Februar 2023 mehr als 30 originale Mumien von Menschen und Tieren zu sehen. Unter den Exponaten ist nach Museumsangaben auch eine Nachbildung des mumifizierten Mammutbabys «Dima».

 

«Mumien gelten als herausragende Archive des Lebens», erläuterte das Museum. Sie öffneten einzigartige Fenster in die Vergangenheit. Die natürliche oder künstliche Mumifizierung gewähre einen Einblick in die Lebensweise der Menschen oder Tiere vor ihrem Tod. Oftmals entstünden Mumien auf natürlichem Wege – in trockenem Wüstensand, im ewigen Eis, in Salz oder im sauren Milieu des Moores. Die Besucher erwarte eine Begegnung mit faszinierenden Funden aus aller Welt.

 

Moderne Computertomografie und Laboranalysen erlaubten es der Wissenschaft, Aussagen über die Herkunft und Ernährung der mumifizierten Menschen oder Tiere zu treffen. Auch Geschlecht, Alter und Größe sowie Krankheiten und Todesursachen ließen sich so ermitteln. So hätten CT-Scans das Gesicht einer mumifizierten Frau aus Peru rekonstruiert, die vor 500 Jahren gelebt habe.

 

Das Mammutbaby «Dima» habe sogar vor 26.000 Jahren gelebt und sei im Alter von sechs Monaten gestorben. In der Schau ist auch die älteste Moorleiche des Museums zu sehen. Zudem liefert die Ausstellung aktuelle Erkenntnisse zu einem Mordfall aus dem dritten oder zweiten Jahrhundert vor Christus.

 

Das Museum strebe einen respektvollen Umgang mit den menschlichen Überresten an, betonte eine Sprecherin. So würden keine Fotos menschlicher Mumien auf Plakaten oder Flugblättern gezeigt. Neben Einblicken in die Mumienforschung biete das Haus ein facettenreiches Vermittlungsprogramm rund um die Themen Mumien, Leben und Tod.

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Oldenburger Museum enträtselt Geheimnisse der Mumien