„Kirche und Migration“ ist das Schwerpunktthema der 3. Tagung der 48. Synode der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg vom 28. bis 30. Mai im Evangelischen Bildungshaus Rastede. Erstmals würden die Synodalen ihren traditionellen Sitzungsort in Rastede verlassen, um sich exemplarisch in Delmenhorst über Arbeitsfelder im Bereich Migration und Flüchtlinge zu informieren, so Bischof Jan Janssen im Vorfeld der Tagung.
An 14 „Erfahrungsorten“ in Delmenhorst werden sich laut Janssen die Synodalen über die Arbeit mit Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund informieren. „Diese 14 Orte stehen für haupt- und ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich.“ Ziel der Erkundungstour sei zum einen, Impulse zu bekommen und aus Beispielen zu lernen, aber auch zu zeigen, wie vernetzt die Kirchengemeinden sowohl untereinander als auch mit kommunalen Einrichtungen in diesem Bereich seien. Vorstellen werden sich etwa die Integrationslotsen, das Diakonie-Nachbarschaftszentrum Wollepark, die Flüchtlingssozialarbeit und -beratung und das Projekt Streetwork.
Als weitere zentrale Themen der Synodentagung benannte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen die Beratungen zum Änderungsgesetz des sogenannten Oberkirchenratsgesetzes, in dem es um die Dienstverhältnisse der Mitglieder des Oberkirchenrates und der Beamten der oldenburgischen Kirche geht, zum Predigtlektoren- und Prädikantengesetz, zum Diakonenstellenplan sowie zum Konzept für die Citykirchenarbeit.
Wie kann sich die oldenburgische Kirche als Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels positionieren? Dieser Frage stellt sich die Synode in zwei Tagesordnungspunkten. Bei der bereits verabschiedeten befristeten Übernahmegarantie von Auszubildenden steht die Zustimmung der Synode noch aus. Die Regelung sei „ein gutes Signal für Auszubildende“, betonte Sabine Blütchen. Sie sollen künftig eine bessere Zukunftsperspektive über die Ausbildung hinaus haben.
Als weiteren Tagesordnungspunkt benannte Oberkirchenrat Detlev Mucks-Büker den Diakonenstellenplan, der künftig zu den 40 Diakoninnen und Diakonen in der Jugendarbeit weitere 20 Vollzeitstellen in anderen kirchlichen Handlungsfeldern in sozialen und religionspädagogischen Bereichen vorsehe. Der Diakonenstellenplan geht hierbei von zwölf Stellen mit regionalem Profil und acht Stellen mit gesamtkirchlichem Profil aus. Mit einem konzeptionellen Stellenplan gebe es mehr Planungssicherheit und damit eine höhere Attraktivität, betonte Mucks-Büker.
Die vakante Stelle des juristischen Oberkirchenrates der oldenburgischen Kirche soll nach der Synodentagung ausgeschrieben werden, erklärte Sabine Blütchen. Zunächst müsse die Synode das Änderungsgesetz zum sogenannten Oberkirchenratsgesetz beraten. Der Rechts- und Verfassungsausschuss hatte die Aufgabe, zu prüfen, ob die Stelle künftig befristet oder wie bisher auf Lebenszeit ausgeschrieben werden soll. Erstmals wird die oldenburgische Kirche bei der Besetzung einer solchen Stelle die Unterstützung eines Personalberaters nutzen. „Dadurch versprechen wir uns eine gezielte Ansprache, denn der Personenkreis, der für diese Aufgabe infrage kommt, ist nicht groß“, so Blütchen.
Erstmals werde der Organisationsberater Georg Mohr aus Nienburg/Weser einen Bericht zur Umsetzung des Sondergutachtens des Oberrechnungsamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorlegen, berichtete Synodenpräsidentin Blütchen. Das Oberrechnungsamt hatte der oldenburgischen Kirche im vergangenen Jahr erhebliche Mängel in der Arbeit der Kirchenverwaltung bescheinigt.
Aktuelle Berichte und Fotos zur Synodentagung finden Sie ab Donnerstag, 28. Mai, im Internet unter: www.kirche-oldenburg.de
Source: Kirche-Oldenburg