Gestern war Feiertag. Pfingstmontag. Ein bisschen wie Sonntag. Und genau so ist es gedacht. An drei großen christlichen Festen feiern wir gleich zwei Tage nacheinander: Geburtstag – Weihnachten mit dem ersten und zweiten Feiertag, Auferstehungstag – Ostersonntag und  Ostermontag und gestern – Der Geist des Lebens erwacht – Pfingsten. Bedeutende und wichtige Feste feiert man eben richtig groß und gleich über zwei Tage – das ist doch auch klasse! Im Spätmittelalter war das anders. Da hat man den Feiertag wirklich richtig verdoppelt. Also quasi zwei Sonntage nacheinander gelegt und erst mit dem nächsten Tag wieder einen Montag gezählt. Da hatte die Woche der großen christlichen Feste nicht sieben, sondern tatsächlich acht Tage. Eine Oktave. Die Achtzahl war das Bild der Vollendung und Symmetrie. Allerdings hat man nach einigen Jahrhunderten gemerkt, dass diese Doppelungen der Sonntage die Symmetrie des Kalendersystemes mit ihren sieben Wochentagen völlig durcheinanderbringt. Die Oktave wurde darum aufgegeben und die Woche wieder konsequent mit sieben Tagen durchgezählt. Darum war gestern Montag und trotzdem Feiertag. Es geht ja auch problemlos beides zusammen. Ich hoffe sie haben diesen Feiertag genossen.25

 

Bernhard Busemann

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