Bremerhaven (epd). Die schwierige Situation der Seeleute in der Corona-Pandemie ist Thema eines Radiogottesdienstes, der am kommenden Sonntag (12. Dezember) aus der evangelischen Christuskirche in Bremerhaven übertragen wird. «Die Seeleute werden in der Fremde gelassen, wenn sie erkrankt sind», kritisierte im Vorfeld am Dienstag Bremerhavens Superintendentin Susanne Wendorf-von Blumröder, die während des Gottesdienstes zum dritten Advent predigen will.

 

Die leitende Theologin des Kirchenkreises Bremerhaven fragte: «Warum kann ihr Heimatland sie nicht aufnehmen und meinetwegen dort in Quarantäne nehmen? Warum wird einem Schiff, dessen Mannschaft erkrankt, in manchen Häfen in Europa kein Liegeplatz gegeben? Wo bleibt die Menschlichkeit?» Ein Schiff, dessen Mannschaft erkranke, müsse in einem Hafen anlegen können: «Nächstenliebe und Barmherzigkeit dürfen nicht aus unserem Vokabular verschwinden.»

 

NDR Info und WDR 5 übertragen den Angaben zufolge ab 10 Uhr den Gottesdienst, der auch in besonderer Weise musikalisch gestaltet werden soll. Im Mittelpunkt stehe Johann Sebastian Bachs Kantate «Nun komm, der Heiden Heiland», hieß es.

 

Susanne Wendorf-von Blumröder engagiert sich im Vorstand des Trägervereins der hannoverschen Seemannsmission, zu der neben Bremerhaven auch Stationen in Stade und Cuxhaven gehören. Sie sind Teil des Netzwerkes der Deutschen Seemannsmission mit mehr als 30 Stationen im In- und Ausland: Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche leisten auf Schiffen, in Seemannsclubs und in Seemannsheimen Seelsorge und Sozialarbeit an Seeleuten aus aller Welt.

Kirche-Oldenburg
Radiogottesdienst greift Situation der Seeleute auf