Emden (epd). Die Evangelisch-reformierte Kirche will mehr junge Menschen für ein Theologiestudium begeistern. Es öffne sich eine Schere zwischen den Pastoren, die in den Ruhestand treten und dem theologischen Nachwuchs, sagte Kirchenpräsident Martin Heimbucher am Mittwoch in Emden. Am Donnerstag und Freitag sei das Thema ein Schwerpunkt der in Emden tagenden Synode der Kirche.

Unter anderem wollten die Kirchenparlamentarier in Arbeitsgruppen diskutieren, wie mehr Heranwachsende für ein Theologiestudium gewonnen werden können. Schon jetzt könnten nicht mehr alle durch Pensionierungen frei werdenden Stellen besetzt werden, sagte Heimbucher. Pro Jahr legten drei Studierende ihr Examen ab. Doch allein im kommenden Jahr wollten sieben Pastoren in den Ruhestand treten.

Zwischen der Kirche und den jungen Menschen gebe es eine «Kommunikationslücke», räumte Heimbucher ein. Bis zur Konfirmation sei der Kontakt gut, doch danach lasse er spürbar nach. Um frühzeitig die Bindung Jugendlicher an die Kirche zu stärken, solle die Jugendarbeit während und nach der Konfirmandenzeit gestärkt werden. Erstmals werde in den Sommerferien ein reformiertes Konficamp mit 300 Teilnehmern im Kloster Möllenbeck bei Rinteln angeboten.

Außerdem werden sich die 60 Synodalen mit den Ergebnissen einer von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Auftrag gegebenen Studie beschäftigen. Sie wurde bundesweit vor drei Wochen veröffentlicht und prognostiziert allen Landeskirchen bis 2060 einen Rückgang ihrer Mitglieder und der Finanzkraft um die Hälfte. Die reformierte Kirche hat die für sie zutreffenden Zahlen bisher noch geheim gehalten. Heimbucher kündigte an, sie am Freitag erstmals der Synode vorzustellen.

Zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer gehören rund 173.500 Mitglieder in 145 Gemeinden zwischen Ostfriesland und dem Allgäu.

Weitere Informationen unter: www.reformiert.de

Source: Kirche-Oldenburg