Auf ihrer konstituierenden Sitzung in Würzburg hat die 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Synodenpräsidentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Sabine Blütchen, in das Präsidium der Synode gewählt. Die Synode der EKD ist das kirchenleitende und gesetzgebende Gremium der EKD. Das Präsidium leitet die Synodentagungen, die einmal jährlich für eine knappe Woche, jeweils auf Einladung einer ihrer Gliedkirchen in einer anderen deutschen Stadt zusammenkommen.

„Ich freue mich über diese Wahl und auf das übertragende Amt“, sagte die 61-jährige Rechtsanwältin aus Oldenburg, die seit 2009 die oldenburgische Kirche in der EKD-Synode vertritt. In dem siebenköpfigen Gremium verstehe sie sich „als Vertreterin der kleineren EKD-Gliedkirchen“. In ihrer Vorstellung vor der Synode sagte Blütchen, dass sie die Stimme für Benachteiligte erheben wolle und die Arbeit der Synode als Auftrag zur Ehre Gottes und zum Wohl der Menschen sehe. Bischof Jan Janssen gratulierte Sabine Blütchen und wünschte ihr „in Ihrer bewährten Mischung aus korrekter und freundlich zugewandter Leitung eine gute Hand und Gottes Segen für diese Aufgabe.“

Zuvor hatten die 126 Delegierten aus den 20 Gliedkirchen der EKD Irmgard Schwaetzer als Vorsitzende des Kirchenparlaments mit großer Mehrheit wiedergewählt. Weitere Mitglieder des Leitungsgremiums sind als Vizepräse Pfarrer Klaus Eberl (Oberkirchenrat in der Evangelischen Kirche im Rheinland) und Elke König (Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland) sowie als Beisitzende Dr. Viva-Katharina Volkmann (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers), Superintendent Andreas Lange (Lippische Landeskirche) und Jonas Straßer (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern) gewählt worden.

Die Synode ist eines der drei demokratisch verfassten und gewählten Leitungsgremien der EKD – neben der Kirchenkonferenz und dem Rat. Die Synodalen werden jeweils für die Dauer von sechs Jahren gewählt. Zu ihren Aufgaben gehören die Beratungen und Beschlüsse über Haushalt und Kirchengesetze. Des Weiteren berät die Synode über die Arbeit der EKD, erörtert Fragen des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens und gibt dem Rat Richtlinien. In die neue Amtsperiode fällt das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Besondere Herausforderungen für die Arbeit der Synodalen bestehen aber auch im Blick auf die demographische Entwicklung sowie ein zu erwartendes sinkendes Kirchensteueraufkommen.

Auf ihrer Tagung im November wird die Synode in Bremen gemeinsam mit der Kirchenkonferenz den neuen Rat sowie dessen Vorsitzende oder Vorsitzenden wählen. Zu den insgesamt 120 von den Gliedkirchen gewählten und vom Rat der EKD berufenen Mitgliedern zählen neben vielen ehrenamtlich engagierten Gemeindegliedern auch hauptamtliche Theologinnen und Theologen und Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Insgesamt 40 Prozent der Mitglieder sind neu in dem größten Leitungsgremium der EKD. Mit einem Frauenanteil von 48 Prozent erreicht die Synode nunmehr ein nahezu ausgeglichenes Geschlechterverhältnis.

Neben Neusynodalen wie der Internetbotschafterin der Bundesregierung, Gesche Joost, gehören dem Kirchenparlament auch weiterhin vertraute Gesichter wie die zur Präses wiedergewählte Bundesministerin a.D. Irmgard Schwaetzer, Bundesminister Hermann Gröhe (CDU), die SPD-Sozialpolitikerin Kerstin Griese oder die Fraktions-vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt an.
Source: Kirche-Oldenburg