Ökologisch und sozial nachhaltig zu leben und diesen Lebensstil auch im Alltag umzusetzen, waren Punkte, die in der Kirchengemeinde St. Stephanus schon vor einem guten Jahr auf Interesse bei den Gemeindemitgliedern stießen. Eine Arbeitsgruppe gründet sich. Das Projektthema „Zukunft einkaufen“ mit allen Begleitvoraussetzungen wurde erarbeitet. Jetzt konnte die Kirchengemeinde in einem Familiengottesdienst die Früchte ernten und gebührend feiern. Mit der Erfüllung aller Voraussetzungen erhielt die Kirchengemeinde als sichtbares Zeichen die Zertifizierungsurkunde.

Eigens aus dem Westfälischen war Martina Faseler vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche Westfalen nach Delmenhorst gereist. Zusammen mit Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, Pfarrer Dr. Urs Ulrich Muther vom Oldenburger Oberkirchenrat, Peter Tobiassen vom Beirat „Zukunft einkaufen“ und Projektleiterin Helena Inkermann überreichte sie die Urkunde an Pfarrerin Nele Schomakers und die Mitglieder der Projektgruppe „Zukunft einkaufen“. Zur Gruppe zählen Meike Wieting, Birgitt Lage und Andrea Schewe. Ebenso Jule Woltjen, die aber an diesem Tag verhindert war.

Wie Pfarrerin Schomakers ausführte, habe sich die Arbeitsgruppe im vergangenen Jahr systematisch mit dem Einkaufsverhalten der Kirchengemeinde auseinandergesetzt. Auf Grundlage des nachhaltigen Beschaffungsmanagement „Zukunft einkaufen“ konnte so der Einkauf im Hinblick auf ökologische und soziale Kriterien konsequent neu ausgerichtet werden.

Eine Anstrengung, die während der Zertifizierungsfeier in der Kirchengemeinde St. Stephanus auch sichtbar war. Ein Turm aus Toilettenpapier zeigte Alternativen beim Kauf dieser Ware ein. Nur geringfügig teurer in der Anschaffung, dafür aber nachhaltig produziert, war dies ein Beispiel zum Nachmachen nicht nur für jeden Besucher der Feierstunden. Fair-Trade gehandelte Waren standen ebenso im Fokus, wie umweltfreundliche Mittel zur Nutzung im Sanitärbereich. Mittel, die jeder im Fachhandel kaufen kann.

Ebenso wurde aber auch auf die Umstellung der Essgewohnheiten von weniger oder gar keinem Fleisch hin zu vegetarischer Kost angedacht. Außerdem stand auch die Vermeidung von Plastikmüll im Blickpunkt. Nur einige Punkte, mit denen sich die Arbeitsgruppe beschäftigte,  aber genügend, um die Voraussetzungen für die Zertifizierung zu erfüllen.

Für drei Jahre kann die Kirchengemeinde St. Stephanus nun die Zertifizierungsurkunde tragen und auf die übernommene Verantwortung in Sachen Nachhaltigkeit und Umwelt verweisen. Ein Einsatz für die Bewahrung Gottes guter Schöpfung und globaler Gerechtigkeit. Danach muss die Zertifizierung wieder neu beantragt bzw. überprüft werden, wie Martina Faseler auf Nachfrage darstellte.

Nach dem Familiengottesdienst fand die Zertifizierungsfeier mit kleinem Imbiss bei Kaffee und Tee sowie Ausstellung ihren Abschluss.
 
Peter Kratzmann
Source: Kirche-Oldenburg