„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit …“

Als neulich kurz die Sonne rauskam, hab ich das schon mal vor mich hingepfiffen. Da kam gleich die spöttische Bemerkung: „Ja, sicher, Sommer! Eine halbe Stunde lang – bis zur nächsten Regenfront.“

Heute ist der 1. Juni, meteorologischer Sommeranfang. Und es tut mir Leid für alle Nörgler: Ich freue mich drauf. Freu mich auf rote Kirschen, freie Tage und warmen Sand. Freu mich auf helle Abende, auch wenn ich draußen einen dicken Pulli brauche. Freu mich und sag Gott danke.

Mir ist schon klar: Der nächste Sturm wird kommen. Am Sommerhimmel. Und auf meinem Lebensweg. Gott loben heißt nicht, alles schön zu färben. Wer glaubt sieht sogar besonders klar, wo etwas schwer und dunkel ist. Und übt sich gerade deshalb, auch die Lichtspuren zu erkennen.

Dorothee Sölle schreibt: „Wir sind alle ’Hüterinnen der Freude’ und dafür verantwortlich, dass die Schönheit des Lebens sichtbar und hörbar wird.“

Vielleicht schon bald, wenn wir mal wieder pfeifend durch norddeutschen Sommerregen radeln.

Meike von Fintel

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