Oldenburg/Ahlhorn (epd). Die Fraktionen von SPD und Grünen im Landkreis Oldenburg haben die Kreisverwaltung aufgerufen, sich für den Erhalt der bedrohten evangelischen Jugendtagungsstätte Blockhaus Ahlhorn einzusetzen. Die Verwaltung möge mit externen Beratern und unter Einbindung möglicher Partner ein gemeinsames Konzept entwickeln, um den Fortbestand zu sichern, teilten die Fraktionen am Mittwoch mit. Im November hatte die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg nach kontroverser Debatte mehrheitlich beschlossen, aus der alleinigen Trägerschaft der defizitären Tagungsstätte auszusteigen.
Die oldenburgische Kirche sucht seit zwei Jahren nach einem neuen Träger oder Kooperationspartner. Oberkirchenrätin Susanne Teichmanis hatte zuletzt erklärt, es gebe neun Interessenten. Erste Gespräche könnten nun beginnen. Kirchensprecher Dirk-Michael Grötzsch ergänzte am Mittwoch, die oldenburgische Kirche blicke erwartungsvoll der Konzeptentwicklung entgegen.
Die Kirche hatte das Haus nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Militärregierung mit der Vorgabe übernommen, dort eine neue demokratische Jugend zu erziehen. Seitdem wurden in Ahlhorn Schulungen und Freizeiten angeboten. In den vergangenen Jahren hatte die Kirche fast sechs Millionen Euro in Gebäude und Infrastruktur investiert. Coronabedingt sei die Einrichtung derzeit bis zum Ende der Osterferien am 11. April geschlossen, hieß es.
Im Blockhaus Ahlhorn sind große Tagungen oder kleine Seminare möglich. Zeitgleich können 180 Gäste übernachten. Doch trotz des finanziellen Einsatzes der Kirche und guter Belegungszahlen war das Haus in der Vergangenheit nicht in der Lage, sich selbstständig wirtschaftlich zu tragen. Hinzu kommt ein Investitionsstau von bis zu 2,3 Millionen Euro.
Kirche-Oldenburg
SPD und Grüne fordern Fortbestand des Blockhauses Ahlhorn