Delmenhorst (epd). Nachdem die Stadt Delmenhorst die Problemwohnblöcke Am Wollepark 11 und 12 für unbewohnbar erklärt hat, soll am Mittwoch kontrolliert werden, ob die Wohnungen wirklich leer sind. Anschließend werden alle 80 Wohnungen einzeln verschlossen, sagte der Sprecher der Stadt, Timo Frers, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Einige Bewohner seien in Notunterkünften der Stadt untergekommen, andere hätten sich auf eigene Faust einen neue Wohnung gesucht. Dennoch blieben zahlreiche Menschen, von denen gänzlich unklar ist, wo sie nun untergekommen sind.
Seit dem Frühjahr war der Streit um die Wohnungen mit ihren damals rund 350 Bewohnern eskaliert. In den beiden Blöcke ist das Wasser und das Gas abgestellt. Die Vermieter haben bis heute Rechnungen in Höhe von rund 110.000 Euro nicht bezahlt, obwohl ihnen die Mieter die Nebenkosten ordnungsgemäß überwiesen hatten. Außerdem fordert die Stadt von den Vermietern die Kosten für eine Brandwache zurück. Weil aufgrund von gravierenden Baumängeln eine erhöhte Brandgefahr herrschte, organisierte die Feuerwehr 17 Wochen lang eine Brandwache vor den Gebäuden. Der Einsatz habe pro Woche 10.000 Euro gekostet, sagte Frers.
Die Zukunft der nun leeren Blöcke ist ungewiss: Die Stadt möchte die Gebäude kaufen, sie abreißen und dann «stadtraumverträgliche Wohngebäude» errichten. «Das werden keinen Luxusbauten sein», unterstrich Frers. Medienberichten zufolge will der derzeitige Verwalter die Blöcke binnen zwei Jahren sanieren. Frers zufolge könnten die Blöcke über Jahre hinweg als Bauruine leer stehen, ohne das etwas passiert.
Der Sprecher betonte, dass die Stadtverwaltung, das Quartiermanagement, die Diakonie und das Nachbarschaftsbüro den früheren Bewohnern weiterhin ihre Unterstützung anbieten. Die Verhandlungen mit den rund 50 Eigentümern der einzelnen Wohnungen bleibe schwierig. Teilweise seien sie nur schwer ausfindig zu machen, weil sie ihren Namen geändert hätten oder ins Ausland gezogen seien.
Source: Kirche-Oldenburg