Leer (epd). Die Stadt Leer zeichnet den Überlebenden der NS-Diktatur, Albrecht Weinberg, mit der Ehrenbürgerwürde aus. Als Zeitzeuge berichte der am 7. März 1925 in Rhauderfehn geborene Mann noch immer bei Vorträgen und in Schulen die Geschichte seiner jüdischen Familie und mahne unermüdlich gegen das Vergessen, sagte ein Stadtsprecher am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Auszeichnung werde ihm am 20. September im historischen Rathaus von Leer überreicht.

 

Nach der Reichspogromnacht im November 1938 begann dem Sprecher zufolge für Weinberg ein Martyrium mit Verschleppung und Zwangsarbeit. Er überlebte unter anderem die Konzentrationslager Auschwitz, Mittelbau-Dora in Thüringen und zuletzt das KZ Bergen-Belsen bei Celle.

 

Nach der Befreiung habe Weinberg seine Schwester Friedel wiedergefunden und emigrierte mit ihr 1947 in die Vereinigten Staaten, wo sie sich in New York eine neue Existenz aufbauten, hieß es. Erst 1985 besuchten sie nach einer Einladung der Stadt Leer erstmals wieder ihre Heimat. 2012 kehrten beide wieder zurück. Friedel sei nur kurze Zeit später gestorben. Ihr Bruder Albrecht sei seitdem im Einsatz, um sich für die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit zu engagieren.

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Stadt Leer ehrt Überlebenden des KZ Bergen-Belsen