Eine lange Tafel ist gedeckt. 12 Teller stehen dort für die geladenen Gäste – für 12 Feen vielleicht – wie bei Dornröschen, oder 12 Jünger, die einen passenden Raum gefunden haben für ein Festmahl. 12 Gäste, um ein neues Leben zu begrüßen oder 12 Gäste, um den zu verabschieden, der von sich sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

Einladungen, bei denen die Anzahl der Gäste vorgegeben ist, fand ich immer schwierig. Vielleicht war das auch so, weil mir mal eine Schulkameradin beim Verteilen der Geburtstagseinladungen sagte: „Für dich habe ich leider keine Karte; meine Mutter hat keine weiteren Gäste erlaubt“.  Wen würden Sie einladen, wenn Sie sich entscheiden müssten? Und gehörten Sie schonmal zu denen, die dann doch nicht eingeladen wurden? In der Bibel werden auch die in den Blick genommen, die nachgerückt sind auf der Gästeliste, weil andere abgesagt haben. Das sind oft Menschen, die vorher am Rand standen – übersehen oder geringgeschätzt. Nun bekommen Sie einen Platz, werden gesehen und bewirtet. Dürfen hereinkommen, weil sie zur rechten Zeit am rechten Ort sind: „Nimm Platz! Feier mit!“ 

Natascha Faull / Pastorin im Stadtorden Wilhelmshavens

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