Die Weltbevölkerung ist im vergangenen Jahr um rund 83 Millionen Menschen gewachsen. Zurzeit leben rund 7.635.250.000 Menschen auf der Erde, teilte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) am Dienstag in Hannover anlässlich des bevorstehenden Weltbevölkerungstags am Mittwoch mit. Jede Sekunde würden durchschnittlich 2,6 neue Menschen geboren. Besonders stark wachse die Bevölkerung in Afrika, wo sie sich von heute rund 1,3 Milliarden Menschen auf voraussichtlich rund 2,5 Milliarden im Jahr 2050 fast verdoppeln werde.
In Afrika südlich der Sahara könne jede zweite Frau nicht verhüten und bekomme mehr Kinder, als sie sich wünsche, sagte DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. Das liege vor allem daran, dass es an Aufklärung und Verhütung mangele und dass Frauen nicht gleichberechtigt seien. «Dabei ist Familienplanung ein Menschenrecht.»
Bereits vor fünfzig Jahren hätten die Vereinten Nationen jedem Menschen das Recht zugestanden, frei und eigenverantwortlich über die Anzahl seiner Kinder zu entscheiden, sagte Bähr. «Es ist ein Skandal, dass dieses Menschenrecht noch immer Millionen Frauen versagt wird.» Wenn alle frei entscheiden könnten, ob, wann und wie viele Kinder sie bekämen, ginge es den Menschen in armen Ländern besser und das jährliche Weltbevölkerungs-Wachstum würde um rund ein Viertel verringert.
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel ihrer Arbeit ist nach eigenen Angaben, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche seien daher die wichtigste Zielgruppe der Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehme die Stiftung Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.
epd
Source: Kirche-Oldenburg