Bremen/Gütersloh (epd). Schulen in Deutschland sind laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung für digitales Lernen nicht gut gerüstet. Nach Berechnungen der Autoren wären rund 2,8 Milliarden Euro pro Jahr nötig, um Schüler für den digitalen Wandel fitzumachen, wie die Stiftung am Freitag in Gütersloh mitteilte. Neben pädagogischen Konzepten brauche es auch eine gute Ausstattung. Dazu gehörten Internetzugang und Hardware sowie Lernsoftware und technische Unterstützung.

Für eine digitale Infrastruktur an den Schulen hält die Studie unter anderem schnelles WLAN, Präsentationstechnik für die Klassenräume sowie Endgeräte für die Schüler für nötig. Zudem würden digitale Unterrichtsmaterialien wie beispielsweise Lernprogramme für die individuelle Förderung der Kinder gebraucht. Nötig sei ein Kraftakt von Bund, Ländern und Kommunen, forderte die Stiftung.

Die Studie geht von durchschnittlichen jährlichen Kosten für eine weiterführende Schulen von 300.000 Euro aus. Für eine Grundschule ermittelten die Autoren Kosten von 45.500 Euro. Das entspreche etwa 260 Euro pro Schüler in der Grundschule und rund 400 Euro pro Schüler in der weiterführenden Schule. Bei den aktuellen Schülerzahlen wären das Kosten von rund 2,8 Milliarden Euro im Jahr. Investitionen in Infrastruktur und Endgeräte seien dabei über einen Zeitraum von fünf Jahren umgelegt.

Die Studie «Kosten lernförderlicher IT-Infrastrukturen» wurde im Auftrag der Stiftung von einem Forscherteam des Instituts für Informationsmanagement der Universität Bremen (ifib) erstellt. Ermittelt wurden für digitale Bildung die Höhe der Investitionen und der laufenden Kosten für die allgemeinbildenden Schulen. Grundlage waren Modelle einer zweizügigen Grundschule mit 175 Schülern und einer dreizügigen weiterführenden Schule mit 750 Schülern.
Source: Kirche-Oldenburg