Hannover (epd). Nach einer vorübergehenden Sperrung ist der Twitter-Account des Seenotrettungs-Bündnisses «United4Rescue» wieder vollständig sichtbar. «Hallo, da sind wir wieder! Offenbar wurden wir nach einer konzertierten Melde-Attacke von @TwitterDE blockiert», teilte das Bündnis am Montag in Hannover mit einem Tweet mit. «Wir kümmern uns darum, dass das nicht wieder passieren kann. Danke für alle Eure Unterstützung in der Zwischenzeit! #Overblocking #Twittersperrt.»

«United4Rescue» verbindet nach eigenen Angaben «alle gesellschaftlichen Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen». Dies geschehe vor allem durch Spendenaktionen. Mitiniatiatorin des Bündnisses ist die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Zuletzt war der Account nicht erreichbar und stattdessen erschien die Nachricht: «Warnung: Dieser Account ist vorübergehend eingeschränkt».

Twitter steht immer wieder in der Kritik, Accounts ohne Angabe von Gründen zu sperren. Unter dem Hashtag «#twittersperrt» finden sich zahlreiche Beispiele. Betroffen von Sperrungen waren unter anderem die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) und die Wochenzeitung «Jüdische Allgemeine». Unklar ist, ob solche Sperrungen automatisch auf abgesprochene Meldeaktionen politischer Gegner folgen können. Twitter äußert sich bislang nicht dazu.

Das Bündnis «United4Rescue» finanziert das Seenotrettungsschiff «Sea-Watch 4», das am Wochenende nach einer langen Corona-Pause zu seinem ersten Einsatz im Mittelmeer aufgebrochen ist. Das ehemalige Forschungsschiff ist nach Angaben von Sea-Watch derzeit das einzige Rettungsschiff im Mittelmeer. An dem Projekt beteiligt sich neben Sea-Watch auch die Organisation «Ärzte ohne Grenzen».

Source: Kirche-Oldenburg