Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat weniger Medikamente wie Antibiotika in der Tierhaltung gefordert. Dies sei möglich und mit Blick auf die Umwelt auch notwendig, sagte Generalsekretär Alexander Bonde der «Neuen Osnabrücker Zeitung»: «Umweltwirkungen sind nicht nur bei der Anwendung von Antibiotika, sondern auch durch viele andere Wirkstoffgruppen zu verzeichnen.» Dies werde bislang aber kaum thematisiert. Das Bewusstsein der Nebenwirkungen müsse bei Tierärzten und Landwirten geschärft werden.
Bonde appellierte an die Tierärzte, über die Art der Verabreichung der Wirkstoffe nachzudenken. Es bestünden Zweifel, dass die derzeitige Verabreichung von Tierarzneimitteln über Futter und Tränkewasser eine sichere Medikation gewährleisteten. Auch bei der Anwendungshäufigkeit und der Entsorgung der Restmengen herrsche Weiterbildungsbedarf.
Nach Zahlen des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit verabreichen die Tierärzte seit Jahren immer weniger Antibiotika. Die amtliche Statistik weise seit 2011 einen Rückgang von 57 Prozent auf zuletzt 733 Tonnen im Jahr 2017 auf. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika in Human- und Tiermedizin wird kritisch gesehen, da Erreger Resistenzen ausbilden können. Einem solchen Supervirus stünde die Menschheit weitgehend schutzlos gegenüber.
Source: Kirche-Oldenburg