Vechta/Berlin (epd). Die Universität Vechta hat mehr als 1.000 Seiten mit handschriftlichen literarischen Texten und weiteren Materialien des Autors Rolf Dieter Brinkmann (1940-1975) erworben. Die Texte aus dem Zeitraum 1957 bis 1975 stammen von Elisabeth Zöller, der Jugendfreundin des Schriftstellers, wie die Kulturstiftung der Länder am Freitag in Berlin mitteilte. Die Stiftung fördert den Ankauf anteilig mit rund 16.700 Euro. Damit werde das Frühwerk Brinkmanns vollständig in Vechta zusammengeführt und könne dort präsentiert werden, hieß es.
Der in Vechta aufgewachsene Rolf Dieter Brinkmann hatte 1960 erstmals Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Es folgten eigene Gedichtbände sowie Prosaarbeiten: mit neuem lyrischen Stil – inspiriert durch amerikanische Pop- und Undergroundliteratur, die er zeitweise übersetzte und herausgab. Weitere Veröffentlichungen zur Zeit der Studentenbewegung machten ihn schließlich einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Brinkmann starb im Jahr 1975 im Anschluss an eine Lesung in London, als ihn ein Auto erfasste.
Als radikaler literarischer Erneuerer hat Brinkmann Einfluss auf nachfolgende Lyrikergenerationen im deutschen Sprachraum. Die Stadt Köln vergibt in Erinnerung an den Dichter seit 1990 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium. In Vechta würdigte die von 1992 bis 2013 bestehende Rolf-Dieter-Brinkmann-Gesellschaft sein Schaffen. Die Arbeitsstelle Rolf Dieter Brinkmann an der Universität Vechta sammelt und erschließt Werk und Wirkung des Autors.
Source: Kirche-Oldenburg