Weil sich die Stadt Hannover aus der Finanzierung zurückzog, stand die kostenlose Essensausgabe für Geflüchtete aus der Ukraine kurzzeitig vor dem Aus. Jetzt hilft der Drogerie-Unternehmer Dirk Roßmann, das Projekt bis Ende Januar zu sichern.

Hannover (epd). Mit finanzieller Hilfe eines Unternehmers kann die von der Schließung bedrohte Essensausgabe für ukrainische Flüchtlinge in Hannover für die nächsten sechs Monate fortgeführt werden. Dirk Roßmann, Gründer der gleichnamigen bundesweiten Drogeriekette, werde das Projekt an der Mensa des Studentenwerks von August an fördern, teilte der evangelische Stadtkirchenverband am Mittwoch mit.

«Der furchtbare und schändliche Krieg in der Ukraine ist ein weltweiter Rückschritt», sagte Roßmann. Deshalb engagiere er sich für die Essensausgabe, bei der täglich rund hundert Mahlzeiten kostenlos ausgegeben werden.

Ende Juni hatte sich die Stadt Hannover aus der Finanzierung des Projekts zurückgezogen. Ohne Roßmanns Spende von insgesamt 60.000 Euro hätte die Initiative deshalb beendet werden müssen. Sie ist jetzt bis Ende Januar gesichert. Wegen der fehlenden Unterstützung der Stadt musste jedoch bereits ein zweiter Standort in der Innenstadt geschlossen werden. Im Juli konnte die Essensausgabe übergangsweise mithilfe der Ricarda und Udo Niedergerke Stiftung finanziert werden.

Auch Menschen in Not aus Hannover und aus anderen Nationen seien bei der Essensausgabe willkommen, betonten die Initiatoren. Organisiert und weitergeführt wird das Projekt vom Stadtkirchenverband gemeinsam mit der Diakonie und der Initiative «Helpnetwork». Daran beteiligen sich auch viele Ehrenamtliche. Der evangelische Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes betonte, angesichts der Situation in der Ukraine genüge es nicht, die Unterstützung allein den Ämtern zu überlassen.

Kirche-Oldenburg
Unternehmer hilft: Essensausgabe für Ukrainer kann weitermachen – Dirk Roßmann: Russischer Angriffskrieg ist ein weltweiter Rückschritt