Oldenburg/Hannover (epd). Flüchtlinge, die im Kloster Blankenburg bei Oldenburg untergebracht sind, sollten nach Ansicht von Unterstützern wieder kostenlos mit dem Bus nach Oldenburg fahren können. Das Land Niedersachsen müsse die Finanzierung der Fahrten wieder aufnehmen, verlangten am Dienstag der Niedersächsische Flüchtlingsrat und die Interkulturelle Arbeitsstelle für Forschung, Dokumentation, Bildung und Beratung (Ibis). Das Land hatte die kostenfreien Busfahrten seit dem Oktober 2015 finanziell gefördert, die Förderung Ende 2018 aber beendet.
«Die Erstaufnahmeeinrichtung im Kloster Blankenburg ist ein abgelegener Ort», erklärten der Flüchtlingsrat und die Arbeitsstelle. Die zugewiesenen Asylsuchenden würden dort sieben Kilometer von der Oldenburger Innenstadt entfernt untergebracht. Um am sozialen Leben teilnehmen und Kontakte knüpfen zu können, bräuchten die Flüchtlinge die Anbindung an die Stadt. Fast alle gesellschaftlichen Angebote wie Bildung, Beratung, Gesundheitsversorgung oder Kulturelles könnten nur dort wahrgenommen werden.
Die rot-schwarze Landesregierung hatte zuvor auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag mitgeteilt, die kostenlose Beförderung der Flüchtlinge sei von Beginn an «nur für eine vorübergehe Zeit vorgesehen» gewesen. Die Finanzierung durch das Land habe nicht auf gesetzlichen Grundlagen basiert, sondern sei als freiwillige Leistung im Zuge der «Willkommenskultur» angeboten worden.
Nach Ansicht von Flüchtlingsrat und «Ibis» sagt die Streichung der Fördergelder viel darüber aus, «was von der 2015 ausgerufenen Willkommenskultur heute noch übrig ist»: «Ohne handfeste positive Konsequenzen für die Geflüchteten verkommt sie zu einer Leerformel.»
Source: Kirche-Oldenburg