2019 jährt sich der Geburtstag Alexander von Humboldts zum 250. Mal. Zu Ehren des weltberühmten Naturforschers plant das Evangelische Bildungshaus in Rastede eine Veranstaltungsreihe mit verschiedenen Themenschwerpunkten. Humboldt, ein Universalgelehrter in der Tradition von da Vinci, Newton und Goethe, prägte die wissenschaftliche Welt seiner Zeit wie kein Zweiter und seine Ideen wirken bis in die heutige Zeit hinein.

Die Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe ist vom 2. bis 4. November 2018 und stimmt auf die besondere Person Alexander von Humboldt ein. Humboldt fasziniert durch sein ganzheitliches Weltbild, als Entdecker des Klimawandels und der Globalisierung.

Ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Ottmar Ette informiert über Leben und Wirken Humboldts. Thematische Workshops mit Prof. Dr. Ottmar Ette und dem Fotografen und Reisenden Mario Dirks lassen die Teilnehmenden während des Wochenendes in seine Welt eintauchen und der Bedeutung seiner Reisetätigkeit für sein Denken nachspüren.

In einer eigens für dieses Seminar entwickelten szenischen Lesung (in Zusammenarbeit mit dem Theater Orlando, Rastede) werden Texte von Humboldt lebendig. Die folgenden Veranstaltungen 2019 widmen sich dem Universalgelehrten Humboldt und u. a. den Fragen, ob ein Universalgelehrtentum in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ist und welche Konsequenzen sein Verständnis von der Natur als ein großes zusammenhängendes Netz bis heute hat und haben kann.

Terminübersicht
1. Veranstaltung
: Öffentlicher Vortrag und Wochenendseminar 2. bis 4. November 2018: Auf die Reise mit Alexander von Humboldt – 2.11.2018 um 19:00 Uhr: Öffentlicher Vortrag – Bewegungen und Begegnungen, Alexander von Humboldts Kosmos. Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Ottmar Ette

2. Veranstaltung: Öffentlicher Vortrag und Wochenendseminar 26. bis 28. April 2019: Ökologie und Kosmos; Exkursion ins Ubersee – Museum Bremen (Ausstellungen: „Amerika“ und „Erleben, was die Welt bewegt“); 26.04.2019 um 19:00 Uhr: Öffentlicher Vortrag Dr. Daniel Schubert (Eden ISS)

3. Veranstaltung: 4. bis 7. Juli 2019: Forschungswerkstatt in Kooperation mit dem Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg

4. Veranstaltung: Öffentlicher Vortrag und Abschlussveranstaltung: 1. bis 3. November 2019 zum Thema Bildung für alle und der Aktualitätsbezug von Humboldt; 1.11.2019 um 19:00 Uhr: Öffentlicher Vortrag N.N. (angefragt Astronaut Thomas Reiter)

Anmeldung und Informationen: Evangelisches Bildungshaus Rastede
Tel.: 04402-92840 oder unter: www.hvhs.de  

Vier Gründe für Beschäftigung mit Alexander von Humboldt
Für Pfarrerin Martina Rambusch-Nowak, Leiterin des Ev. Bildungszentrums (EBZ) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und der Ev. HVHS Rastede, gibt es vier Gründe, warum sich das EBZ Rastede Alexander von Humboldt mit einer Veranstaltungsreihe widmet:

1. „Bildung für möglichst viele Menschen“
Humboldt sei sozusagen selbst Vater des Gedanken wie er im Niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetzt (NEBG) zum Tragen komme, so Rambusch-Nowak. Zu Humboldts größten Leistungen zähle, dass er die Naturwissenschaft verständlich und populär gemacht hat. „Von ihm haben alle gelernt: Bauern und Handwerker, Schüler und Lehrer, Maler und Musiker, Wissenschaftlicher und Politiker.“

2. „Humboldt war der erste Umweltschützer auf unserem Planeten“
Andrea Wulf (Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur, 2015) bezeichnet Humboldt als Vater der Umweltbewegung. Darin sehen auch wir einen wichtigen Grund, an Humboldts Bedeutung zu erinnern, so Rambusch-Nowak. Humboldt sei es vor allem darum gegangen, die Natur als etwas Ganzheitliches zu verstehen. Den Gedanken eines Ökosystems habe er sehr früh gehabt und er habe den Schaden, den Menschen anrichten können, erkannt.

3. „Humboldt spricht das Interdisziplinäre an“
Es beeindrucke, dass Humboldt keine scharfe Trennlinie zwischen der Wissenschaft und den Künsten ziehe. Diese Verbindung zwischen Wissen, Kunst und Dichtung, zwischen Erkenntnis und Gefühlen – dem „alten Bund“ – wie Humboldt es nannte – sei heute wichtiger denn je.

4. „Humboldts Bild vom Menschen“
Schon Anfang des 19. Jahrhunderts habe Humboldt sehen können: „Der Mensch ist nicht mehr die Krönung der Schöpfung, sondern ein Teil des Ganzen. Er konnte quasi formulieren: Es kann sein, dass wir irgendwann zu fernen Planeten reisen werden und dorthin werden wir dann unsere Mixtur aus Arroganz, Gier und Gewalt mitnehmen. Wir werden diese Planeten so veröden, wie wir es schon mit unserer Erde tun“, so Rambusch-Nowak.

Source: Kirche-Oldenburg