Hannover (epd). Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte hat zum Beginn des neuen Schuljahres am Donnerstag (17. August) einen «eklatanten Mangel an Lehrkräften und Unterstützungspersonal» in den Schulen beklagt. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) habe es nicht geschafft, zum neuen Schuljahr alle ausgeschriebenen Lehrkräftestellen zu besetzen, kritisierte der Verbandsvorsitzende Torsten Neumann am Montag in Hannover. Dies werde zu einer nicht hinnehmbaren Belastung für alle führen. Der Ausfall vieler Unterrichtsstunden sei schon zu einem Normalzustand geworden.

Bisher sind laut Neumann nur rund 80 Prozent der ausgeschriebenen Stellen besetzt worden. Insbesondere die nicht-gymnasialen Schulformen sowie die ländlichen Regionen verzeichneten nur geringe Einstellungsquoten. Er warnte vor weiteren Unruhen an den Schulen. Wenig hilfreich sei auch das seit Jahren praktizierte Abordnungskarussell: Dabei ordne das Kulturministerium oft erst kurz vor dem Schuljahresbeginn Lehrkräfte von weiterführenden Schulen – etwa von einem Gymnasium an eine Oberschule – ab. Dies sei eine zusätzliche Belastung für die Schulen und häufig lediglich ein Notbehelf.

Neumann appellierte an Kultusministerin Hamburg, die Digitalisierung in den Schulen stärker voranzutreiben: «Wir können jetzt trotz großer Personalsorgen keinen Stillstand bei der Digitalisierung gebrauchen, weder für unsere Schülerinnen und Schüler noch für unsere Lehrkräfte.»

Kirche-Oldenburg
Verband beklagt zu wenig Lehrkräfte für den Unterricht