Hannover (epd). Die in Kooperation mit dem NDR eingerichtete ökumenische Seelsorge-Hotline für die Weihnachtstage ist auf große Resonanz gestoßen. 859 Menschen haben versucht, die vom 22. Dezember bis 2. Januar geschaltete Telefonnummer zu erreichen, wie das Zentrum für Seelsorge und Beratung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am Montag mitteilte. Demnach wurde insgesamt mehr als 84 Stunden telefoniert, fast zehn Stunden mehr als ein Jahr zuvor. Rund 400 Anrufversuche lagen dabei außerhalb der Sprechzeiten.

 

«Kolleginnen und Kollegen haben mir von vielen sehr berührenden und nicht selten auch schwierigen Gesprächen zu Einsamkeit, Trauer, Verbitterung, Wut, Depression, Krankheit, Konflikten und Erschöpfung im Pflegeberuf berichtet», sagte die Projektleiterin, Pastorin Anita Christians-Albrecht. Bei vielen Anrufenden seien zudem eine durch die Pandemie verstärkte Perspektivlosigkeit sowie Ängste aufgrund der bedrohlich wirkenden Corona-Zahlen auszumachen gewesen.

 

47 lutherische, reformierte und katholische Seelsorger nahmen die Anrufe entgegen, darunter auch der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. Von den insgesamt 456 Anrufversuchen während der Sprechzeiten konnten rund 70 Prozent bedient werden. «Die meisten Gespräche dauerten zwischen 20 und 35 Minuten, aber auch Gespräche über eine Stunde oder länger kamen nicht selten vor», erklärte Christians-Albrecht. Die Trägerschaft für die Hotline lag bei der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und beim Bistum Hildesheim. Der Radiosender NDR1 Niedersachsen beteiligte sich an der Finanzierung.

Kirche-Oldenburg
Viele Anrufe bei Seelsorge-Hotline in der Weihnachtszeit