Brake/Kr. Wesermarsch (epd). Die Arp-Schnitger-Gesellschaft in Brake bei Bremen startet eine Vortragsreihe zu Leben und Werk ihres berühmten Namensgebers. Anlass ist das 300. Todesjahr des barocken Orgelbaumeisters (1648-1719), das in diesem Jahr an der Nordseeküste von Groningen bis Hamburg gefeiert wird. In den Vorträgen gehe es um Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Zum Auftakt am Freitag (11. Oktober) will der hannoversche Bibliothekar und Organist Christian Michel über Schnitger im Spiegel barocker Gelegenheitslyrik informieren.

Weitere Vorträge im Braker Arp-Schnitger-Centrum sind den Angaben zufolge jeweils ab 19 Uhr am 25. Oktober sowie am 8. und 22. November geplant. Referenten sind der polnische Organist Krzystof Urbaniak, die Cuxhavener Musikhistorikerin Dorothea Schröder und der Theologe Dietrich Diederichs-Gottschalk aus Padingbüttel bei Cuxhaven.

Was Arp Schnitger geschaffen hat, fasziniert Musiker und Publikum bis heute. Etwa 170 Orgeln soll er neu gebaut oder wesentlich umgestaltet haben, etwa 30 sind noch erhalten. Das reiche Alte Land zwischen Stade und Hamburg sticht hervor, weil dort besonders viele Orgeln von Schnitger stehen: 1678 übernahm er nach dem Tod seines Lehrmeisters Berendt Hus dessen Werkstatt in Stade.

Bereits vier Jahre später zog er nach Hamburg, um in der Hauptkirche St. Jacobi sein größtes Werk mit knapp 4.000 Pfeifen zu bauen. Von Hamburg aus exportierte Schnitger seine Instrumente zunächst in den norddeutschen Raum und in die Niederlande, dann nach Russland, England, Spanien und Portugal. In Neuenfelde, heute ein Teil von Hamburg, wurde der Meister schließlich am 28. Juli 1719 begraben. Seine Taufkirche, die St. Bartholomäus-Kirche in Golzwarden bei Brake, wurde im Juli durch einen Brand schwerbeschädigt.

Source: Kirche-Oldenburg