Hannover (epd). Anlässlich des Weltarmutstages hat die Diakonie in Niedersachsen erneut eine Kindergrundsicherung gefordert. «Armut ist nicht weit weg, sondern leider mitten unter uns anzutreffen», sagte Vorstands-Sprecher Hans-Joachim Lenke am Donnerstag in Hannover. In Niedersachsen seien ein Fünftel der Kinder und Jugendlichen von Armut bedroht oder müssten in Armut leben. «Konkret reden wir hier von über 270.000 jungen Menschen.»

Insbesondere Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern seien betroffen, sagte Lenke. «Es darf nicht sein, dass Kinder in unserem Land ein Armutsrisiko darstellen.» Darum müsse mit einer Kindergrundsicherung jedem Kind ein auskömmlicher Betrag als eigener Rechtsanspruch zur Verfügung stehen. Lenke zufolge sind rund 16 Prozent der Niedersachsen von Armut bedroht, aber 45 Prozent der Alleinerziehenden müssten in Armut oder an der Armutsgrenze leben.

Im Dezember 1992 hatten die Vereinten Nationen den 17. Oktober zum Internationalen Tag zur Überwindung von Armut und Ausgrenzung erklärt. Der Tag wurde auf eine Initiative des französischen Armutspriesters Joseph Wresinski (1917-1988) hin deklariert, der seit Mitte der 1950er Jahre mit Pariser Obdachlosen lebte und arbeitete. Er war davon überzeugt, dass Menschen aus dem Elend herausgeholfen werden könne.

Source: Kirche-Oldenburg