Hannover (epd). Der neueste Waldzustandsbericht zeigt weiterhin deutliche Einflüsse von mehrjährigen Wetterextremen auf die Wälder in Niedersachsen. Eine weitere Verschlechterung der Lage sei aber durch die günstige Witterung des Jahres 2023 zumindest verhindert worden, teilte das Landwirtschaftsministerium am Freitag in Hannover mit. Das vergangene Vegetationsjahr sei zwar sehr warm gewesen, jedoch habe es gleichzeitig ausreichende Niederschläge gegeben. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt mit Sitz in Göttingen und Hann. Münden hatte den Waldbericht erarbeitet.

 

«Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung verdeutlichen den besorgniserregenden Gesundheitszustand der Wälder», sagte Forstministerin Miriam Staudte (Grüne). Die angespannte Lage der Waldbäume spiegele sich in den mittel- und langfristigen Durchschnittswerten für die Kronenverlichtung, für den Anteil starker Schäden und für die Absterberate wider, erläuterte die Ministerin.

 

Mit 21 Prozent bleibt die Kronenverlichtung dem Bericht zufolge auf dem hohen Niveau der letzten Jahre. Der Anteil stark geschädigter Bäume liegt 2023 mit 4,1 Prozent weiterhin mehr als doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel. Die Absterberate hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte auf 0,3 Prozent verringert und liegt damit wieder fast auf dem Niveau des Mittelwertes von 1984 bis 2023. Regional gab es ein vermehrtes Auftreten von Forstschädlingen wie dem Prachtkäfer oder der Kleinen Dunklen Kiefernbuschhornblattwespe.

 

Um die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wald systematisch aufzuarbeiten, sei im Landwirtschaftsministerium eine Koordinierungsgruppe von Fachleuten eingerichtet worden, sagte Staudte. «Unser Ziel ist es, die Klimaanpassung unserer Wälder zu beschleunigen, um damit die Waldfunktionen zu sichern und die Ökosystemleistungen zu steigern.»

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