Schiffswappen, Kommandoflaggen, ein Altarbild mit dem Meer nach der Skagerrak-Schlacht, Denkmale für einen unbekannten Matrosen sowie die Opfer der deutschen Kolonialzeit im heutigen Namibia (ehemals Deutsch-Südwestafrika). All das findet sich in der evangelischen Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven. Aus Anlass des 100. Jahrestags der Unterzeichnung des Waffenstillstands im französischen Compiègne (11.11.1918) – mit dem das Ende des Ersten Weltkriegs beginnt – stellt die EVANGELISCHE KIRCHE IM NDR die frühere Marinekirche in ihrer Filmreihe "Gottes Häuser von oben" vor. Der Film erzählt die Geschichte des neogotischen Gotteshauses und wie die Kirchengemeinde mit dieser Historie umgeht. Zu den besonderen Passagen gehören Aufnahmen mit einer Kameradrohne. Regie führten die hannoverschen Filmemacher Lilian Breuch und Jürgen Gutowski. Der Film ist ab sofort auf www.ndr.de/kirche abrufbar.

Kurze Geschichte der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
Im Jahr 1869 wird der Kriegshafen Wilhelmshaven vom preußischen König und späteren Kaiser Wilhelm I. als Flottenstützpunkt eingeweiht. Im selben Jahr erfolgt die Grundsteinlegung für die heutige Christus- und Garnisonkirche, 1872 findet die Weihe statt. Besonders ins Auge fällt der 55 Meter hohe Turm über der Vierung von Längs- und Querschiff. Zunächst heißt der Sakralbau Elisabethkirche und ist den Angehörigen der Marine vorbehalten. Im Innern werden Symbole und Hoheitszeichen von Kriegsschiffen verwahrt.

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs – im Oktober 1918 – liegen große Teile der deutschen Kriegsflotte bei Wilhelmshaven vor Anker. Als die zu einem letzten Gefecht gegen die britische Marine auslaufen soll, verweigern etliche Mannschaften den Befehl. Diese Schiffe werden nach Kiel beordert. Hier kommt es zum Matrosenaufstand, der einen entscheidenden Impuls für den Ausbruch der Novemberrevolution in Deutschland setzt: das Ende des Kaiserreichs und die Ausrufung der Republik am 9. November 1918.

Infos unter: Evangelische Kirche im NDR, Stefanie Grossmann, (040) 51 48 09-0

Source: Kirche-Oldenburg