Oldenburg (epd). Benutzer der Corona-Warn-App wollen Experten zufolge einen Beitrag leisten, die Pandemie zu beenden. Wissenschaftler des Oldenburger Informatikforschungsinstitut «Offis» haben mit einer bundesweiten Online-Umfrage erforscht, warum Menschen die Corona-Warn-App nutzen oder nicht nutzen, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Dazu befragten sie mehr als 1.300 Anwender und nutzen zusätzlich eine parallele Umfrage des Marktforschungsinstituts «infas 360», so dass insgesamt fast 12.000 Antworten ausgewertet wurden.
Die meisten App-Nutzer trügen das Handy stets oder meistens bei sich, so dass die grundsätzliche Funktion gewährleistet sei, hieß es. Sie öffneten die App regelmäßig, mindestens wöchentlich, um den eigenen Status und das Funktionieren der App sicherzustellen. Beides sei bei Personen mit höherer Corona Sorge stärker ausgeprägt und nehme sogar zu, wenn in räumlicher oder sozialer Nähe das Risiko steigt.
Die Gründe die App zu nutzen, seien meist uneigennützig. Den Forschern zufolge wollen die meisten Menschen einen aktiven Beitrag gegen das Virus leisten. Nachgeordnet, aber noch deutlich erkennbar sei der Grund, das eigene Umfeld zu schützen. Deutlich geringer, aber ebenfalls noch zustimmend sei der Selbstschutz angegeben worden, obwohl dies objektiv keine Funktion der App ist. «Die Wirkweise der App wird möglicherweise – auch wenn sie vielen im Grundsatz klar ist – von einem deutlichen Anteil der Nutzenden nicht vollständig verstanden», resümierten die Experten.
Auffallend sei, dass ein deutlicher Anteil der Nutzenden sich unsicher war, ob sie eigene Testergebnisse in die App eingeben würden, hieß es weiter. Leider bleibe unklar, ob die Menschen nicht wüssten, wie das technisch geht oder ob sie einer möglichen Nutzung der Daten misstrauen. Wer die App ablehne, führe dazu meist Datenschutzbedenken an. Andere äußerten grundsätzliche Zweifel an der Sinnhaftigkeit der App und der tatsächlichen Gefahr durch das Covid-19-Virus.
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Wissenschaftler erforschen Nutzung der Corona-Warn-App