Das gemeinsame Singen – es ist eines der Dinge, worauf wir unter Corona-Bedingungen leider verzichten müssen. Aber mal ehrlich: Viele Menschen singen ohnehin nicht mehr, und schon gar nicht gemeinsam. Wie schade, kann ich da nur sagen! Die Stimme, ein ungehobener Schatz! Welch ein Jammer!

In der Bibel, im Alten Testament, da gibt es das Buch der Psalmen. Das ist so etwas wie das Gesang- und Gebetbuch des Volkes Israel, und die christliche Kirche hat es ihrerseits dankbar als solches angenommen. Die ursprünglichen Melodien sind uns leider nicht mehr bekannt. Aber dafür gibt es neue, teils schon jahrhundertealt, teils jünger, bis in unsere Gegenwart hinein.

Vom bitteren Klagegesang bis zum himmelhohen Jubel: alles ist dabei vertreten – ganz wie im menschlichen Leben halt. Irgendwo sollte sich jeder da einklinken können. Und wissen Sie was: Das tut so gut; es öffnet die Seele, es befreit und gibt Kraft – wie gesagt: besonders dann, wenn man es mit anderen gemeinsam tut.

„Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“… – so beginnt eine zeitgenössische Vertonung von Psalm 23, des vielleicht bekanntesten Psalms überhaupt. Tiefes Vertrauen in Gott spricht sich hier aus – oder besser: es singt sich hier aus. Und wird durch die Musik noch viel intensiver, als dies durch Worte allein möglich wäre. Wenn wir doch bald wieder dort mit einstimmen dürften…

Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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