Hannover (epd). Die Landesregierung und die Ärztekammer in Niedersachsen wollen dem sich abzeichnenden Ärztemangel im Land entgegenwirken. «Fest steht: Wir müssen mehr Ärzte ausbilden», sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) am Dienstag bei einem Gespräch mit Spitzenvertretern der Ärztekammer. Beim Ausbau der Studienplätze sei Niedersachsen auf einem guten Weg. So erweitere die Universitätsmedizin in Göttingen ihr Angebot. In Oldenburg werde die «European Medical School» ausgebaut. So könnten in den nächsten Jahren rund 200 neue Studienplätze für Medizin entstehen.
Dies reiche aber nicht aus, um den Mangel an Hausärzten in den Griff zu bekommen, sagte Thümler. Hier müssten die personellen Ressourcen zielgerichteter verteilt werden. Eine «Landarztquote» lehnte der Minister jedoch ab. «Zu erwarten, dass sich junge Menschen gleich zu Beginn ihres Medizinstudiums – in der Regel ohne Praxiserfahrung – für zehn Jahre auf eine Fachrichtung und damit letztlich auch auf ein bestimmtes persönliches Umfeld festlegen, halte ich für fernab jeder Lebensrealität», sagte er. Studierende müssten sich vielmehr freiwillig für eine Tätigkeit auf dem Land entscheiden. Dafür müssten Anreize geschaffen werden.
Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker begrüßte das Vorhaben der Landesregierung: «Ich freue mich dass unsere Forderung nach deutlich mehr Medizinstudienplätzen so konstruktiv und zügig aufgegriffen wird», sagte sie.
Source: Kirche-Oldenburg