Wilhelmshaven (epd). Vertreter der Wattenmeer-Anrainerstaaten Deutschland, Dänemark und Niederlande haben am Sonntag in Wilhelmshaven eine Absichtserklärung für eine engere Zusammenarbeit und die Gründung eines Partner-Netzwerkes unterzeichnet. Die bereits seit mehr als 40 Jahren bestehende vorbildliche Partnerschaft der verschiedenen Akteure vor Ort, in der Region und international solle weiterentwickelt werden, sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter. Sie eröffnete gemeinsam mit Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) die Jubiläumsfeier zum zehnten Jahrestag der Anerkennung des Wattenmeeres als Weltnaturerbe.

Gerade in Zeiten von EU-Skepsis und Kritik an internationaler Zusammenarbeit sei das ein wichtiges Signal, sagte die Staatssekretärin. «Die Schaffung des Partner-Netzwerks und des neuen Partnerschafts-Zentrums in Wilhelmshaven geben unserer Zusammenarbeit ein noch festeres Fundament.» Durch diese engere Vernetzung könnten die drei Staaten zusammen mit den Partnern die künftigen Aufgaben besser bestehen. Vor allem müssten sie gemeinsame Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, zur Reduzierung der Meeresverschmutzung und für einen nachhaltigen Tourismus entwickeln.

Minister Lies hatte bereits in der vergangenen Woche davor gewarnt, sich auf dem Erreichten auszuruhen. Die großen Herausforderungen seien neben dem Klimawandel vor allem der Müll im Meer und die Risiken des Schiffsverkehrs. Er begrüßte die Diskussion um die Erweiterung der Entwicklungszone des Biosphären-Reservats Wattenmeer. «Das ist eine Riesenchance für die Regionen entlang des Nationalparks.» Dort erhielten Regionen neue Fördermöglichkeiten.

Das Jubiläum wurde unter dem Motto «Ein Wattenmeer. Zwei Räder. Drei Länder» gefeiert. Menschen aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden fuhren mit Fahrrädern nach Wilhelmshaven. Im ökumenischen Gottesdienst mahnte Pastor Klaus Lemke-Paetznick den sorgsamen Umgang mit dem Weltnaturerbe an. «Das Meer lässt uns ahnen, wie wichtig die Bewahrung von Schöpfung, Natur und Umwelt für uns Menschen ist.» Der Auftrag des Menschen in der Schöpfung sei nicht die Ausbeutung, sondern der Schutz.

Am 26. Juni 2009 wurden das schleswig-holsteinische, niedersächsische und niederländische Wattenmeer als Unesco-Weltnaturerbe anerkannt. Das hamburgische Wattenmeer folgte im Sommer 2011, der dänische Nationalpark Vadehavet 2014.

Source: Kirche-Oldenburg