Hannover (epd). Niedersachsen will seine Hilfen für wohnungslose Frauen ausbauen. Das Sozialministerium plane derzeit verschiedene Modellprojekte für Menschen ohne Obdach, dazu gehörten Angebote für den wachsenden Anteil von Frauen ohne festen Wohnsitz. Rund ein Viertel der Wohnungslosen seien Frauen, sagte Sozialministerin Carola Reimann (SPD) am Montag in Hannover.
Die Frauen lebten häufig nichtöffentlich sichtbar auf der Straße, sondern ohne eigene mietrechtliche Absicherung bei Bekannten. «In dieser Situation sind sie auf deren Wohlwollen angewiesen», sagte Reimann. Häufig gehe mit einem derartigen Abhängigkeitsverhältnis das Risiko sexueller Ausbeutung und Gewalt einher.
Angesichts der Minustemperaturen rief Reimann Menschen ohne festen Wohnsitz dazu auf, Hilfsangebote zu nutzen. Für die Bereitstellung von Unterkünften seien zunächst die Kommunen zuständig. Auch viele Wohlfahrtsverbände böten Unterstützung an. Weitere Informationen gebe es auf den Internetseiten von Städten und Landkreisen sowie bei Diakonie und Caritas.
In Niedersachsen gebe es ein flächendeckendes Angebot von ambulanten Hilfen für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, hieß es. Dazu zählten 54 Beratungsstellen und 34 Tagesaufenthalte. Außerdem stünden mehr als 1.300 Plätze in stationären Einrichtungen sowie 15 Beratungsstellen der sogenannten nachgehenden Hilfe bereit. Das Land wende 2019 hierfür mehr als 33 Millionen Euro auf.
Source: Kirche-Oldenburg