„Ich glaube; hilf meinem Unglauben“! Die Jahreslosung für 2020. Eine Freundin fragt: „Was ist eigentlich mit der Losung das ganze Jahr über? Kümmert sich da noch jemand drum? Wahrscheinlich hat die Jahreslosung so wirklich nur am Jahresbeginn Hochkonjunktur. Wenn überhaupt hat! Zumindest gibt es da Postkarten oder Aufkleber mit dem Vers drauf – bunte Wegweiser für das kommende Jahr. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben“: nicht einfach, und auch nicht eingängig. Ein Kollege sagt: „Viel zu kirchlich“. Werbefachleute würden ihm zustimmen: „Zu kompliziert!“

Aber damit passt sie in die Tradition der Jahreslosungen. Die sind in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur entstanden. Ein Pfarrer und Liederdichter hat sie erfunden. Er wollte den Nazi-Schlagworten, die überall zu hören und zu lesen waren, Bibelverse entgegenstellen. Die erste Jahreslosung von 1934 lautete: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht“. Also passt es schon, dass die Losung für dieses Jahr nicht der letzte Schrei ist.

Obwohl sie das auch ist. Der letzte Schrei eines Menschen, der seine ganze Hoffnung auf jemanden setzt, den er nur vom Hörensagen kennt. Ein verzweifelter Vater schreit für seinen kranken Sohn.

Heute Abend um 19 Uhr spricht Bischof Thomas Adomeit im Familienzentrum West in Wilhelmshaven zu „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Herzliche Einladung!

Natascha Faull

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