Da war ja noch was! Der Klimawandel, im Corona-Frühjahr beinahe in
Vergessenheit geraten. Als wir uns Pfingstmontag im Pfarrgarten zum
Gottesdienst unter der alten Platane versammeln, werde ich gefragt: Warum
wirft dieser prächtige Baum jetzt schon seine Blätter ab? Andere hängen
vertrocknet an den Zweigen, das Blattwerk ist licht. Geht hier ein
Baumdenkmal an Hitze und Trockenheit zugrunde, von dem erzählt wird, es
stünde mit seinen sechs Metern Umfang bald 300 Jahre hier?
„Plant for the Planet“. Kinder und Jugendliche sammeln Spenden für Klima-
Gerechtigkeit, auch bei uns mit der „Guten Wilhelmshaven-Schokolade“. Davon
werden neue Bäume gepflanzt, die das Treibhausgas CO2 binden. Unzählige
Bäume werden gebraucht und jeder einzelne zählt.
Sinnbild des Lebensatems, den Gottes Schöpfergeist dieser Erde Baum für
Baum einhaucht. Ich sehe ihre Blätter fallen und höre das Seufzen der Kreatur.
Ein Botaniker erklärt, dass der Blattwurf unserer Platane von einer
ungefährlichen Pilzkrankheit herrührt, die mit zu feuchten Wintern und zu
trockenen Sommern zu tun hat. Also Klimawandel, aber nicht
existenzgefährdend. Ich könne mich Ende Juni auf eine neue Blattgeneration
freuen, den sog. Johannistrieb. Ich bin erstmal beruhigt, werde aber gut im
Blick behalten, ob unsere Platane wieder wie der Baum aus Psalm 1 wird,
„gepflanzt an den Wasserbächen, und seine Blätter verwelken nicht.“
Christian Scheuer
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