Fünfmal am Tag läutet die Glocke.

Fünfmal am Tag kommen die Schwestern in die Kapelle.

Singen. Hören. Schweigen. Beten.

Im Sommer war ich zu Gast im Kloster.

Bei den Benediktinerinnen in Dinklage. 

Ich habe mich auf ihren Tages-Rhythmus eingelassen. 

Und ich hab überlegt: In welchen Rhythmen lebe ich eigentlich sonst? 

Was tue ich jeden Tag, jede Woche, jedes Jahr?

Was hat bei mir seinen festen Platz?

Wofür nehme ich mir Zeit?

Manche Rhythmen setzen uns unter Druck.

Wenn auf der Arbeit einfach viel zu viel verlangt wird.

Oder wenn der Stammtisch jede Woche irgendwann nur noch Pflicht ist.

Andere Rhythmen tragen uns, machen uns frei.

Morgens erstmal eine Runde Laufen gehen und merken, wie das Lust macht auf den Tag.

Oder abends im Gebet alles in Gottes Hände legen, loslassen und ruhig einschlafen.

In Heppens feiern wir in Corona-Zeiten jeden Mittwoch um 19 Uhr die „Abendstille“. 

Eine halbe Stunde zum Innehalten, mitten im Alltag. 

Ein Rhythmus, der uns verbindet.

Das tut gerade besonders gut.

Meike von Fintel

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