„Fahr nochmal raus! Dahin wo es tief ist!“
Der Fischer Simon schüttelt den Kopf. Sowas unvernünftiges.
Fische fängt man an diesem See nachts und nah am Ufer.
Jetzt ist Mittag. Jesus hat mitbekommen, wie erfolglos die Fischer in der Nacht waren. Er schickt sie nochmal los. Ins tiefere Wasser. Gegen alle Gewohnheit.
„Weil du es sagst, mache ich das.“ Simon weiß: Auf Jesus kann ich vertrauen. Mit dem kann ich tun, was ich noch nie getan habe.
„Fahr dahin, wo es tief ist.“ In die Tiefe zu gehen ist immer ein Wagnis. Damit mein Leben Tiefe bekommt, muss ich raus aus den gewohnten Gewässern, aus dem sicheren Alltag. Jemandem zeigen, was ich auf dem Herzen hab. Offen miteinander reden. Weglaufen ist manchmal leichter.
Simon wirft die Netze aus. Und sie sind prallvoll, mitten auf dem See.
Er erzittert vor Ehrfurcht. Aber Jesus sagt: „Hab keine Angst! Komm mit.“ Und sie ziehen zusammen weiter.
Wer sich auf die Tiefe einlässt, gibt ein Stück Kontrolle auf. Aber wer an der Oberfläche bleibt, verpasst vielleicht den besten Fang: echtes, volles Leben.
Meike von Fintel
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