Zum Abschluss dieser Woche, in der es mir um die Musik ging, möchte ich heute etwas ansprechen, das mir ganz besonders am Herzen liegt: den Chorgesang. Ich bin selber in Chören sozusagen großgeworden und leite in Cäciliengroden einen Gospelchor.
Für mich ist ein Chor sozusagen DAS Modell einer lebendigen Kirche, ja der menschlichen Gemeinschaft schlechthin. In einem Chor ist jede Stimmlage und auch jedes einzelne Mitglied wichtig und darf etwas beitragen. Zugleich kann jeder sich nur im Zusammenklang mit allen anderen entfalten. Mal tritt die eine Stimmlage hervor, mal eine andere.
Weiter: Das Hören ist beim Chorgesang mindestens ebenso wichtig wie das Singen. Sollte das nicht bei jeder Kommunikation zwischen uns Menschen genauso sein? Und scheitert nicht so manches Gespräch daran, dass da jemand ständig nur selber reden will, aber nie auch mal zuhören?
Ein Chor ist wie ein Organismus: Da muss alles gut aufeinander abgestimmt sein, damit Leben gelingen kann. So beschreibt der Apostel Paulus die Kirche als „einen Leib mit vielen Gliedern“. Für die Gemeinschaft der Völker, ja der Menschheit insgesamt gilt im Grunde Dasselbe.
Manchmal denke ich: Sollten die Mächtigen dieser Erde sich doch mal als Chor zusammenfinden und solange üben, bis es ordentlich klingt! Ich weiß, das könnte etwas länger dauern…
Aber wir täten gut daran, dasselbe jeder in seinem Umfeld auch schon mal zu praktizieren! In der Kirche tun wir es – hoffentlich bald wieder, wenn „Corona“ Vergangenheit sein wird!
Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande
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