Mit einer Gedenkwoche vom 4. bis 8. Mai erinnert die Stadt Wilhelmshaven an das Ende des 2. Weltkriegs 1945. Hier kannt der Flyer heruntergeladen werden: flyer_gedenkwoche_8_mai
Den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen bildet Radio Jade am Montag, 4. Mai, um 18 Uhr, mit einer Live-Sendung an einem geschichtsträchtigen Ort in Jever. Wenige Meter vom Studio in der Wasserpfortstraße entfernt, stand bis zu ihrer Zerstörung 1938 die jeversche Synagoge. Von hier aus berichten die an der Gedenkwoche teilnehmenden Institutionen, Christus- und Garnisonkirche, Deutsches Marinemuseum, Küstenmuseum Wilhelmshaven, Landesbühne Niedersachsen Nord, Radio Jade, Stadt Wilhelmshaven und Stadtarchiv sowie die Volkshochschule Wilhelmshaven, über ihre bevorstehenden Aktionen. Im Anschluss gibt es im Gröschlerhaus, dem Zentrum für jüdische Geschichte, einen Vortrag zum Kriegsende in Jever.
Am 5. Mai, dem Vorabend der Besetzung Wilhelmshavens vor 70 Jahren, gibt es gleich zwei Veranstaltungen. Um 18 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Andreas Wagner im Küstenmuseum Wilhelmshaven die Sonderausstellung „Befreiung und Neubeginn – das Kriegsende 1945 in Wilhelmshaven“ mit einem Dokumentarfilm von Hartmut Peters und Heiko M. Pannbacker über „Aufrüstung, Krieg und Befreiung in Wilhelmshaven und Jever und die Geschichte der 1. Polnischen Panzerdivision“. An der Volkshochschule Wilhelmshaven hält Gerd Berghofer um 19 Uhr einen Vortrag über das Leben und Wirken des Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer.
Am Tag der Besetzung selbst (6. Mai) gedenkt die Stadt mit einer Kranzniederlegung am Gräberfeld der Luftkriegsopfer auf dem Friedhof Aldenburg der zahlreichen Kriegsopfer.
Die Landesbühne lädt an diesem Tag um 18 Uhr und 18.30 Uhr unter dem Motto „Neues Leben blüht aus den Ruinen“ zu Führungen durch das Stadttheater ein. Schauspieler lesen im Treppenhaus, Zeitzeuge Rolf-Dieter Daniels erzählt im Keller von seinen Kriegserinnerungen und Historiker Dr. Jens Graul erklärt zum Abschluss im Theatersaal, wie aus einem Verwaltungsgebäude ein Theater und aus einer „Truppenbelustigungstruppe“ ein professioneller Schauspielbetrieb werden konnte.
Noch drei Tage nach der Unterzeichnung der Teilkapitulation Nordwestdeutschlands versenkte ein deutsches U-Boot im Ärmelkanal zwei britische Frachter. „Aus! Wie konnte das passieren?“, schreibt der Kommandant eine Woche später beim Einlaufen in den Heimathafen in sein Kriegstagebuch. Dr. Stephan Huck, der Leiter des Deutschen Marinemuseums, nimmt am 7. Mai, 18 Uhr, diesen Satz als Ausgangspunkt für einen Vortrag über die militärischen Aspekte des Kriegsendes.
“… und Gott wird abwischen alle Tränen” – ist der Titel eines Gottesdienstes am 8. Mai, 18 Uhr, in der Christus- und Garnisonkirche. Wie die schwer zerstörte Garnisonkirche, lag auch das Leben der Menschen in Trümmern. Und wie die Kirche, die aus zwei Gotteshäusern die Christus- und Garnisonkirche aufbaute, ging auch das Leben der Menschen neue Wege, schöpften die Wilhelmshavener neue Hoffnungen.
Wie sie 70 Jahre später mit Erinnern und Gedenken an das Kriegsende umgehen, dieser Frage geht Ulrich Recker-Wellnitz, der Leiter des Stadtarchivs, in einem Vortrag zum Abschluss der Gedenkveranstaltungen am 11. Mai, um 17 Uhr, nach.