Oldenburg (epd). Das Oldenburger Landesmuseum Natur und Mensch plant eine digitale App, mit der Besucherinnen und Besucher im Haus die Nachbildung einer Großstein-Grabkammer aus der Jungsteinzeit noch intensiver erleben können. Das Projekt soll am Sonntag (24. April) vorgestellt werden, dem europäischen Tag der Megalithkultur. «Wer die App nutzt, wird auf dem Bildschirm Hintergrundinformationen zur Megalithkultur abrufen können», versprach Koordinator Steffen Pilney am Freitag.
Im oldenburgischen Kleinenkneten bei Wildeshausen befinden sich zwei Großsteingräber aus der Jungsteinzeit, die etwa in der Zeit von 3500 bis 2800 v. Chr. entstanden sind. Im Oldenburger Museum steht als Teil der Ausstellung «Geest» die Nachbildung einer dieser Grabkammern. Außerdem werden dort archäologische Sammlungsobjekte präsentiert, die bei den Großsteingräbern gefunden wurden. Das Museum war in den 1930er Jahren für die Erforschung der Grabanlagen verantwortlich.
Mit dem dreidimensionalen digitalen Angebot soll es Besuchenden ermöglicht werden, sich virtuell in der Grabkammer zu bewegen. Die App nutzt dafür die Augmented-Reality-Technik (erweiterte Realität). Die Entwicklung der Software wird durch Bundesgelder gefördert. Sie soll Ende des Jahres unter dem Titel «mega!lith 3D» verfügbar sein. «Die Faszination, die von der Megalithkultur ausgeht, wird hier im Museum mit der Betrachtung in der erweiterten Realität noch deutlicher erkennbar», sagte Pilney.
Die Kleinenknetener Steine sind Teil der «Straße der Megalithkultur», die als niedersächsischer Abschnitt der «European Route of Megalithic Culture» 33 archäologische Stationen mit über 70 Megalith-Anlagen verbindet. Die mehr als 300 Kilometer lange Route verläuft von Osnabrück über Cloppenburg nach Wildeshausen und Oldenburg.
Kirche-Oldenburg
Digitale App soll durch Grabkammer der Jungsteinzeit führen