Trotz der schwer zu ertragenden Nachrichten dieser Zeit suche ich nach Erfreulichem, Liebenswertem, nach den kleinen Ereignissen, die das Leben bereichern. Ich finde Einiges: Eine ehemalige Kollegin ruft an, der  Walnussbaum hat gut getragen, sie hat Nüsse für mich gesammelt, ich liebe Walnüsse, sie trocknen zu lassen und für den Winter auf zu bewahren, gehört für mich zu den Herbstfreuden. Und dann die Äpfel, die von Nachbarn und Freunden mit mir geteilt werden, damit ich Apfelkuchen backen kann, jedes Wochenende einen anderen. Ich frage eine Bekannte, die früher Musiklehrerin war, ob sie mit Noten für den Anfangsunterricht eines Kindes ausleihen könne. Eine paar Tage später bringt sie einen ganzen Stapel wunderbarer Notenhefte mit Kinderliedern, Stücken und Tänzen und schenkt mir das Ganze. Was für eine Freude!

Ich beginne, die kleinen Freuden zu notieren und das „große Elend“ Abends möglichst in einem Satz aufzuschreiben. Eine stille Übung im Nicht – Verzweifeln. Für das Gute sage ich Danke, für das Schwere eine Bitte an den, „der alle Welten lenkt“.

Christa Bruns

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