“Only bad news are good news” ist ein bekannter Satz aus der Medienbranche.
Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten.
Schlechte Neuigkeiten verkaufen sich danach besser als gute und erreichen häufig schneller die Aufmerksamkeit der Menschen.
Lokal: das Twister ist abgebrannt. Und die Deichbrücke in Wilhelmshaven kommt noch immer nicht zurück.
Und die Bahn streikt bald wieder.
Oder global:
Erdbeben in Indonesien, Krieg im Nahen Osten, Amazonasabholzung noch größer als gedacht, usw. usw.
Ich weiß von vielen, dass sie ihren Nachrichtenkonsum eingschränkt haben – weil sie das Gefühl haben, dass es ihnen nicht bekommt.
Ich mache das auch so: infomiert sein Ja. Aber nicht im Halbstundentakt.
In der Kirche verkündigen wir, wenn man so will, das Gegenteil. Der Begriff Evangelium stammt aus dem Griechischen, euangelion – und heißt übersetzt “Gute Nachricht”. Vielleicht haben wir es deshalb gerade nicht einfach in den Kirchen, denke ich manchmal – verkaufen uns schlecht.
Trotzdem will ich dort nicht auch noch den Menschen bad news erzählen.
Im Wort Evangelium steckt der Angelus, der angel, eben der Engel drinne.
Der, der den Menschen gute Nachrichten bringt.
Zu Weihnachten einer jungen Frau namens Maria, so manchen Hirten auf dem Feld und noch anderen.
Wir können an Engel glauben oder auch nicht.
Was ich glaube ist, dass es Menschen gibt, die anderen zu Engeln werden.
Ohne Flügel, ohne abzuheben, ganz standfest gehen sie zu anderen – und tun oder sagen ihnen Gutes.
Davon leben wir. Wie ein Tankfüllung für unser Herz. Aufwind für die Seele.
Ich wünsche dir, dass jemand für dich heute engelsgleich good news hat.
Oder noch besser: vielleicht kannst du heute der Bote sein, der Überbringer einer guten Nachricht. In einer Welt, die gute Nachrichten bitter nötig hat.
Überleg dir was. Geh los.
Stefan Stalling, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neuende
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