„Wir gehen einen Moment in die Stille.“ Nach diesem Satz erklingt der warme Ton einer Klangschale. Er hallt lange nach in den Mauern der Heppenser Kirche. Dann ist es still. 

Jeden Mittwochabend ist das so: Um 19 Uhr läuten die Glocken zur „Abendstille“. 

„Mir tut es gut, mitten in der Woche Kraft zu tanken,“ sagt eine junge Frau. So wie ihr geht es vielen: Im Alltag ist eher der Lärm selbstverständlich – Autos oder Baumaschinen, das Pling einer WhatsApp, das Radio in der Küche. Es klickt, brummt, klingelt, redet. Tonnen an Tönen strömen in unser Gehirn. 

Viele sehnen sich danach, achtsamer durch das Leben zu gehen. Manche fürchten sich zugleich vor dem Lärm, der in ihnen laut wird, wenn es draußen endlich ruhig ist. 

Stille ist auch eine Herausforderung. Gerade deshalb entdecken viele die Abendstille als guten Rahmen: Hier können sie sich darauf einzulassen und sie als Freiraum entdecken. 

Dann ist die Abendstille vorbei. Manche suchen auf dem Kirchplatz noch das Gespräch. Andere gehen direkt nach Hause, getragen vom Klang der Stille.

Meike von Fintel, Pastorin an der Heppenser Kirche
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