Ein kräftiger Schlag, und noch einer.

Abraham müht sich eine ganze Weile ab.

Aber dann ist der letzte Pflock in der Erde. Das Zelt steht.

 

Abraham ist Nomade. Unterwegssein ist sein Leben.

Manchmal ist das wunderbar. Wenn nachts der Sternenhimmel leuchtet.

Wenn im Frühjahr frisches Wasser von den Bergen fließt.

Aber manchmal ist es einfach nur anstrengend in der Hitze, im Staub.

Oder sogar gefährlich.

 

Trotzdem zieht Abraham vertrauensvoll weiter.

„Vater des Glaubens“ wird er genannt. Und das passt:

„Glauben“ heißt auf Hebräisch nämlich „Emin“.

Das bedeutet wörtlich: sich verankern, Halt haben – wie ein Zelt im Boden.

 

Ein Nomadenzelt steht immer nur eine Zeitlang am gleichen Fleck.

Und auch wenn ich glaube, bin ich nicht am Ziel, sondern bleibe unterwegs.

Ich erlebe schöne, glatte Wege  – und holprige voller Zweifel und Angst.

Aber auf jeder Etappe meines Lebens mache ich mich neu bei Gott fest.

Schlag meine Pflöcke ein, manchmal mit Mühe.

Veranker mich in ihm. Spüre wie er mich hält.

Und geh weiter. Im Glauben. In Abrahams Spur.

 

Meike von Fintel

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