Die Benediktinerabtei Gerleve im Münsterland hat am vergangenen Samstag einen neuen Abt gewählt. Das ist bis dahin wenig spektakulär – und ich erzähle es Ihnen nur, weil ich den neuen Abt gut kenne.

Pater Andreas hat mit fast 70 Jahren ein gutes Stück Lebenserfahrung, ist ein wie ich finde wunderbarer geistlicher Wegbegleiter, ist ein durch und durch überzeugter Christ und Mönch.

In seinem ersten Interview als Chef des Klosters sagte er:“ Man muss in der heutigen Zeit schon ein gutes Stück abgedreht sein im Kloster.“

Klare Worte eines Mannes, der sich seine rheinische Lebensweise bewahrt hat, der sicher auch die Münsterländer Mitbrüder begeistern kann.

Abgedrehte Mönche – ein ganz queres Bild wie ich finde.

Aber sind wir als Christen nicht alle ein gutes Stück abgedreht?

Wir vertrauen einer Botschaft, die über 2000 Jahre alt ist, wir haben eine zentrale in Rom, die uns nicht immer leicht macht, eine Ein-Mann-Jesus-Show anstelle sonst so gerne gesehener Doppelspitzen.

Ja, ich bin auch abgedreht, weil ich in der Nachfolge dieses Jesus von Nazareth wirke und arbeite. 

Hauptsache bei aller Abgedrehtheit verlieren wir den Kurs nicht. 

Den hat Jesus uns vorgegeben – im Dienst an den Menschen. 

Auf dem Kurs bleibe ich – sowie die Benediktiner in Gerleve.

Klaus Elfert

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