Sie muss die Arme richtig weit ausstrecken, um die Kiste zu tragen. 

Aber helfen lässt sie sich nicht. 

Immer wieder trägt sie die volle Box mit Apfelschredder nach draußen zur Presse.

Sie ist 6, gerade zur Schule gekommen. Heute macht sie Apfelsaft.

Morgens sind wir mit über 20 Kindern losgezogen. Im Kleingartenverein dürfen wir auf mehreren Parzellen Äpfel pflücken.

Mit reicher Ernte kommen wir zurück zum Gemeindehaus.

Nach einer warmen Suppe verarbeiten wir die Äpfel:

Schneiden, schreddern, pressen. 

Ich staune, mit welchem Einsatz die Kinder dabei sind.

Wie stolz jede gefüllte Flasche in die Küche getragen wird.

Beim Einkaufen sehe ich manchmal Flaschen mit einer hippen Trinkmahlzeit.  „This is food“ steht drauf. 

Mich macht das etwas skeptisch, wenn man mich erstmal überzeugen muss, dass etwas essbar ist.

Als wir am Ende unseres Apfeltages das Ergebnis verkosten, muss man nichts auf die Flaschen schreiben. 

Der frische Saft duftet. Die Kinder stoßen damit an. 

Und unser Erntedank-Gebet ist laut und kräftig: „Für dich und für mich ist der Tisch gedeckt, hab Dank lieber Gott, dass es uns gut schmeckt.“

Meike von Fintel
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