War was? Heute endet die närrische Zeit. Über verkleidete Kinder hinaus bekommen wir Nordlichter wenig von der Fastnacht mit. Der Aschermittwoch ist aber auch bei uns für eine zunehmende Zahl von Menschen Ausgangspunkt, um die sieben Wochen vor Ostern bewusst zu gestalten. Durch Fasten und Verzichten, um dem Überfluss zu Leibe zu rücken. Oder als Passionszeit. 

Das Mitgehen auf dem Leidensweg Christi ist für mich so etwas wie ein spiritueller Frühjahrsputz. „Wendet euer Herz wieder dem Herrn zu“, gibt mir die Bibel mit auf den Weg. So eine Kehrtwende, eine Herzenswende, tut mir von Zeit zu Zeit gut. 

In meinem Glauben sieht es dann aus wie in einem gerümpeligen Kleiderschrank. Mit dicken Pullovern und feinen Anzügen habe ich mich vor Verletzungen geschützt und über andere erhoben. Weg damit. Ich will zurückkehren zu dem herzlichen Erbarmen, zu den Kleidern der Freundlichkeit und Demut, zu der Sanftmut und Geduld, die mich mit denen verbünden, die schwächer sind und zu leiden haben. Der, der den Weg zum Kreuz gegangen ist, gibt mir die Kraft umzukehren und die wunden Punkte des Lebens mutig und beherzt anzugehen.

Christian Scheuer

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