„Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden.“ 

Einmal im Monat füllt dieses Lied unsere Kirche. 

Mittwoch, 19 Uhr. „Atempause“. 50 Leute sitzen im Kerzenlicht.

Schauen auf den Tag zurück. Hören ein Bibelwort, Nahrung für die Seele.

Singen zusammen. Dann schweigen sie. 

Fünf lange Minuten atmet die Kirche Stille. 

Für mich passt das wunderbar an diesen Ort.

Gebaut wurde die Heppenser Kirche als Sturmflutkirche. 

Hierhin sind sie geflohen, wenn draußen das Wasser stieg.

Auch heute ist sie für viele ein Zufluchtsort, wenn sie traurig sind oder voller Angst. 

Als Jesus einmal auf dem See in einen Sturm gerät, 

da ruft er: „Schweig!“ und die Wellen sind still.  

Der Sturm in mir braucht oft länger, um sich zu beruhigen.

Braucht Raum, in dem die Wellen sich langsam legen.

„Schweige und höre, neige deines Herzens Ohr, suche den Frieden!“

Vor 1500 Jahren hat Benedikt das für seine Mönche geschrieben. 

Keine Zauberformel, die die Stürme bannt.

Aber ein Türöffner für Stille, in der ich ahne: Gott ist da.

Ich atme auf – und mein Herz geht ruhiger in die Nacht. 

Meike von Fintel

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