Beim Einkaufen bin ich oft gedankenversunken und ganz bei mir selbst. Wenn mich dann jemand anspricht, braucht es extrem lange bis ich aus „meinem Film“ in den „Betriebsmodus“ gewechselt bin und alle Bezüge inklusive Namen und Position des Gegenübers präsent habe. Das zwischenzeitlich aufgesetzte Pokerface funktioniert nicht immer. Sicher sind manche enttäuscht, dass ich sie nicht ad hoc zuordnen und adäquat reagieren konnte.
Als Jesus sich einmal nach einem Streitgespräch ins Grenzgebiet zurückgezogen hat und in „seinem Film“ ist, bittet eine nichtjüdische Frau ihn um Hilfe für ihre kranke Tochter. Setzt er ein Pokerface auf? Nö, er schweigt. Stumpf. Kalte Schulter statt liebevolle Hilfe.
Doch die Frau lässt nicht locker: Sie traut Jesus die Heilung ihrer Tochter zu. Sie glaubt an seine Kraft. Sie bittet hartnäckig, bis – ja, bis bei Jesus eine Wendung eintritt. „Dein Glaube ist groß! Was Du willst, soll geschehen.“ Die Tochter ist geheilt, die Bitte der Frau erfüllt. Geduld, Ausdauer, Hartnäckigkeit – auch das gehört zum Beten. Gott in den Ohren liegen, ihn nerven, immer wieder und nicht lockerlassen.
Daniela Surmann
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