Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht.

Solche Verse zum Zeichnen sind beliebt.

Wir fangen mit den Augen an.

Damit sehen wir, klar.

Doch unsere Augen sind weit mehr als ein Sinnesorgan. 

„Ganz gewiss wohnt die Seele in den Augen“, sagte schon Plinius, ein römischer Schriftsteller im ersten Jahrhundert. 

Augen können funkeln und strahlen. 

Sie zeigen, ob das Lachen echt ist oder nur die Mundwinkel hochgezogen wurden. 

Verliebte können sich scheinbar stundenlang in die Augen schauen und fühlen sich dem Gegenüber damit sehr nah und verbunden.

Kinder brauchen und suchen den Augenkontakt, um sich der Aufmerksamkeit und Liebe zu versichern und um zu lernen. 

Schaut man ihnen in die Augen, erkennt man meist ganz genau, was sie gerade fühlen.

Und wir Erwachsenen? Wir schauen in unserer leistungsorientierten Gesellschaft meist eher auf Ziele und Ergebnisse als einander in die Augen.

Wie wär‘s? Trauen Sie sich?

Schauen Sie heute Ihrem Gegenüber mal offen in die Augen und erhaschen vielleicht – wie Plinius sagt – einen Blick in die Seele. 

 Ute Bohrer

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