Der Augenblick. Ein winziger Moment im Alltag, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Es gibt sie auch im Leben. Augenblicke, die sich oft ein Leben lang ins Gedächtnis brennen. Standbilder meines Lebens sozusagen. 

Der erste Kuss gehört dazu. Der Augenblick, in dem ich mein Kind zum ersten Mal im Arm halte. Aber auch der Schmerz, als mich die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen trifft.  Es gäbe noch Vieles mehr. 

Sollte ich jemandem von meinem Leben berichten, es würde eigentlich reichen, ihm nur diese Augenblicke zu erzählen. Vielleicht mögen sie ihm wie ein zusammenhangloses Puzzle erscheinen, ohne erkennbare Ordnung. Und trotzdem würden sie ihm viel mehr über mich erzählen, als jeder ausformulierte Lebenslauf. 

Weil es genau diese Momente sind, in denen ich mich am intensivsten selber spüre. Augenblicke, in denen ich einen Wimpernschlag lang ganz tief bei mir selber bin.

Genau darum haben solche Augenblicke für mich etwas von einem stillen, wortlosen Gebet. Denn wo kann ich mich Gott näher fühlen, als in den Augenblicken, in denen ich am intensivsten bei mir selber bin.

Klaus Elfert

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